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Neo Rauch

Neo Rauch arbeitet in Leipzig. Seine Eltern starben vier Wochen nach seiner Geburt bei einem Zugunglück am 15. Mai 1960. Am Abend jenes Tages, gegen 20.00 Uhr, kam es im Vorfeld des Leipziger Hauptbahnhofes an der Weiche 262 zu einem der schwersten Zugunglücke der Nachkriegszeit bei der DR, als der P 466 von Leipzig nach Halle mit dem E 237 von Halberstadt nach Bad Schandau frontal zusammenstieß. Bei diesem Unglück fanden 54 Menschen den Tod und 240 Menschen wurden verletzt. Neo Rauch wuchs bei seinen Großeltern in Aschersleben auf. Ist es nicht ungerecht, wie das Leben einen Menschen verletzt, der gerade geboren wurde?  Heute sind die Werke vonNeo Rauch weltbekannt und begehrt. Seine Bilder  haben einen ausgeprägten Charakter, manche erzeugen bei mir  Melancholie. Neo Rauch ist heute populär.  Seine Bilder fragen den Betrachter. Sie  machen auch neugierig auf den Menschen, der sie gemalt hat. Ich denke, dass sich Neo Rauch in seinen Gemälden spiegelt, mit Gedanken und Handwerklichem. Viele Maler geben, wenn sie den Pinsel in die Hand nehmen, und Farben auf die Leinwand bringen, auch ihr Unbewusstes preis. Neo Rauch malt ganz besondere Bilder. Jedes beginnt eine Geschichte über das Leben zu erzählen und es ist meisterhaft, wie er diese auf die Leinwand bringt. Dazu gehört ganz großes Können.

Link: Katalog der New Yorker Ausstellung