Lesenswertes

Beiträge mit Schlagwort ‘Kunstmalerei’

„Sonnensucher“ in Gera

"Brigade Rose"  Werner Petzold 1970

„Brigade Rose“
Werner Petzold 1970

...die kenne ich. Das ist der Steiner, das der Kreutzer, die...i sind tot...

Ein Besucher: „…Die kenne ich. Das ist der Steiner, das der Kreutzer, die sind tot.“

"Geraer Arbeiter 1920"    Bernhard Heisig

„Geraer Arbeiter 1920“
Bernhard Heisig

Sonnensucher ist ein bezeichnender  Name für die Kumpel unter Tage. Ihre schwere, gesundheitsschädigende, von vielen trotzdem geliebte Arbeit im Uranbergbau wurde damals in den 60er, 70er und 80er Jahren von Künstlern in Gemälden dokumentiert. Mancher Kumpel griff zu Farben und Pinsel und wurde Maler.

Mit 25 000 000 DDR Mark förderte die DDR diese Kunstrichtung. Es entstanden charakteristische Porträts, Gruppenaufnahmen, individuelle Blicke auf Arbeitsplätze und Einblicke in das Milieu. „Sonnensucher“ heißt in diesen Tagen eine sehr gut besuchte Ausstellung, deren Objekte aus dem Bestand der Wismut stammen. Sie wird derzeit in der Orangerie Gera gezeigt.

Orangerie in Gera bei strahlend blauem Himmel im Februar 2014

Kerstin Jecke: Orangerie in Gera bei strahlend blauem Himmel im Februar 2014

"In der Strecke"  Horst Pesl 1987

„In der Strecke“
Kurt Pesl 1987

Olympia und Sonnensucher 23-2-14 117

"Neurerkollektiv"

„Schrittmacherkollektiv“ Carl Kühn

"Weiße Elster"

Kerstin Jecke: „Weiße Elster“ 2014

"Schichtwechsel"

„Schichtwechsel“

Selbstporträt 1970 Wolfgang Peuker

Selbstporträt 1970
Wolfgang Peuker

"ehrlich Arbeiten" Fritz Eisel 1966/67

„ehrlich Arbeiten“
Fritz Eisel 1966/67

"Bauarbeiter" Werner Tübke 1976

„Bauarbeiter“
Werner Tübke 1976

Selbstporträt Jontschowa

Selbstporträt von Alexandra Müller Jontschewa

Olympia und Sonnensucher 23-2-14 091

Toni Gerhardt malt große Kunst

Wer Kunstmalerei mag, sollte sich den Namen Toni Gerhardt merken.  …http://www.abg-info.de/event/vernissage-toni-gerhardt-alte-meister-ganz-jung/ …

Fotos

meine-katze

Unglaubliche Unterschiede entdeckt

Der Papstbesuch brachte es mit sich, dass ein bisher unbekanntes Gemälde von Raffael in Deutschland erstmals gezeigt wird. Es handelt sich um die Madonna di Foligno, die im gleichen Jahr wie das berühmte Gemälde „Sixtinische Madonna“ entstanden sein soll. Gemälde ziehen mich magisch an, somit hat es nicht lange gedauert und ich stand vor dem Schwesterbild der sixtinischen Madonna in der Galerie Alte Meister in Dresden. Es ist unglaublich, wie unterschiedlich und gleichzeitig ähnlich die beiden Gemälde aussehen. Beim ersten Hinsehen dachte ich, wie frisch gemalt die Madonna di Foligno wirkt. Man sieht ein Gemälde, das mit einem kühlen hellen zarten Blau alles überstrahlt.  Das muss man gesehen haben. Die Ausstellung wird bis zum 08.01.2012 gezeigt. mehr

     siehe Raffael

2 in 1

Heute, am 20.03.2011,  wurden in der Orangerie Gera 2 Ausstellungen eröffnet, „Die Sammlung Behrens – Weise“,  Kunst des 19. Jahrhunderts in der Otto-Dix-Stadt Gera und die Ausstellung „Zwielicht“mit Gemälden von Simone Haak.

Die Behrens-Weise Sammlung besteht aus Gemälden, Landschafts- und Porträtmalerei, Porzellankunst und einer barocke Skulptur. Hans Wilhelm Behrens wurde 1879 als  Sohn eines Kaufmanns in Braunschweig geboren. Als er 1903 in das wirtschaftlich aufstrebende Gera kam, gehörte die Stadt zu den reichsten Städten in Deutschland. Hans Wilhelm Behrens verstand viel von der Wirtschaft, sein Unternehmen brachte ihm ein großes Vermögen. Verheiratet war er 2x mit einer Frau: Margarete Behrens. Das kinderlose Paar lebte in einer großen Villa in der heutigen Straße des Friedens in Gera. Während ihrer Ehen wurden Gemälde und Kunstgegenstände  gekauft.  Margarethe starb 1937. Wer hatte die Gemälde und Kunstgegenstände gekauft? Hans Wilhelm Behrens, seine Frau ? Das kann heute nicht nachvollzogen werden. Sicher ist aber, dass die Sammlung Hans Wilhelm Behrens  gehörte. Der Unternehmer  war bei der SS, was sich daraus schließen lässt, dass in seinem Nachlass auch ein SS Mantel aufgelistet war. Am 2.September 1938 setzte er seinem Leben selbst ein Ende. Nach seinem Tod erhielt eine Alleinerbin das beträchtliches Vermögen von  597 230 Reichsmark. Wer war diese Frau? Anna Weise lernte bei Herrn Behrens den Beruf als Kontoristin, als Verwaltungsangestellte, würde man heute sagen.  Sie wurde 1894 in Gera  Untermhaus in einfachen Verhältnissen geboren. Vermutlich hatte sie eine große Begabung zur Betriebswirtin und – das lässt sich leicht vermuten -eine gute Zusammenarbeit mit ihrem Chef. Mit 44 Jahren war sie Hauptgesellschafterin der Mitteldeutschen Kohlehandelsgesellschaft. Die Verhältnisse änderten sich nach dem 2. Weltkrieg. 1953 zog Anna Weise nach Westberlin. Die Mitteldeutsche Kohlenhandelsgesellschaft wurde unter Treuhänderschaft gestellt. Briefe an den Geraer Bürgermeister, in denen sie mitteilt, dass sie in die DDR zurückkommen wolle, halfen da nicht weiter. Später wurde das Vermögen zu Volkseigentum.  Die Kunstsammlung befand sich damals im Keller des Kohlekontors. Alle Bilder waren mit dem Label Anna Weises nachweisbar gekennzeichnet, die Goldrahmen sicher verwahrt. Die Sammlung wurde in den Kunstbestand der Stadt übernommen und eingelagert.  In der DDR, und nach der Wende, wurde sie teilweise gezeigt, aber nie in diesem Kontext. Anna Weise starb 1984, kinderlos.  Zur Verwaltung und Verwendung des reichen Erbes wurde in ihrem Auftrag die Behrens – Weise – Stiftung gegründet. Das Vermögen dient der Wissenschaft. (Krebsforschung, Treffen von Wissenschaftlern aus verschiedenen Ländern u.s.w.)  Nach der Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten wurde die Geraer Behrens-Weise-Sammlung zum Eigentum der Behrens-Weise-Stiftung der Max-Planck-Gesellschaft München.  In diesen Tagen will die Kunstsammlung Gera diese Gemälde und Kunstgegenstände zurückkaufen, unterstützt von Fördermtteln des Landes Thüringen. Erfreulicherweise wird „Die Sammlung Behrens – Weise“,  Kunst des 19. Jahrhunderts,  in Gera zukünftig zu sehen sein. mehr

Eine Etage höher findet man die markanten großformatigen Gemälde von Simone Haak. Diese Malerin der Moderne hat ein unglaubliches Talent. Es lohnt sich, bei ihr reinzuschauen.  Öffnungszeiten: Di. bis So. und an Feiertagen 11 bis 18 Uhr

Anna Weise 

Fotos: Frank Jecke

Gemälde von Simone Haak

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